Schwimmkran und Taucher machen den Weg frei für den Maschinentausch. Österreichs ältestes Donaukraftwerk erhält im Herbst brandneue Technik.
Ybbs, Persenbeug-Gottsdorf, 4.9.2019
Niederösterreichs größte Energieeffizienz-Maßnahme ist der Austausch der gewaltigen Turbinen im Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug. Der Weg dahin ist lang und aufwändig. Die Donau mit ihrer Macht erfordert den Einsatz des 80-Tonnen-Schwerlastkranes, großer Stahltafeln und nervenstarker Taucher.
Im Rahmen des Projektes Ybbs2020 wird das Donaukraftwerk fit für die Energiezukunft gemacht. Laufrad, Generator und Leittechnik werden komplett ausgetauscht. Aufgrund des Aufwandes kann pro Jahr nur eine der sechs Maschinen getauscht werden. In Summe entsteht dazu eine Mehrerzeugung beim Kraftwerk von 77 Mio. Kilowattstunden, das entspricht dem Stromverbrauch von 22.000 Haushalten. Insgesamt 144 Mio. Euro investiert VERBUND in die Maßnahmen.
Abdämmen mit Taucher und Schwimmkran
Der Schwimmkran „DOWK 2“ ist eines der stärksten Wasserfahrzeuge auf der Donau und speziell für schwere Hebearbeiten gebaut. Seine Aufgabe ist es, die 8 Tonnen schweren Stahltafeln, die „Dammbalken“, vor dem Eingang der Turbine unter Wasser aufzustapeln.
Vorher müssen die Taucher den Untergrund kontrollieren und Sand und Schotter entfernen. Anschließend kontrollieren sie, ob die Dammbalken dicht sitzen. Die Arbeit ist mühsam, weil die Taucher in 15 Metern Tiefe praktisch keine Sicht haben.
In den kommenden Wochen wird die Turbine trocken gelegt und gesäubert. Dann kann mit der Demontage des 7,4 Meter großen Laufrades und des 230 Tonnen schweren Rotors begonnen werden. Der neue Stator wurde von VERBUND Mitarbeitern unter Supervision der Firma Andritz bereits in Ybbs vor Ort zusammengebaut. Bis Ende des Jahres wird die 62 Jahre alte Hauptturbine demontiert und am Beginn des neuen Jahres werden die neuen Teile mit dem Portalkran des Kraftwerkes eingehoben.